In lebensbedrohlichen Situationen ist eine schnelle, möglichst fachkundige Hilfe, das Gebot der Stunde. Oftmals entscheiden Minuten über Leben und Tod von Menschen, die medizinische Hilfe benötigen. Genau hier setzt die wertvolle Arbeit der First Responder in den Gemeinden an. Sie sind in der Regel noch vor dem Notarzt und Rettungswagen vor Ort und leisten Erste Hilfe.

Unsere Zeitung hat einmal die Situation der First Responder (Helfer vor Ort) auf dem Hotzenwald und in Todtmoos näher beleuchtet und gibt einen Überblick über deren ehrenamtliche Arbeit. Philipp Kiefer ist einer von zehn First Respondern, die in Todtmoos bei Notfällen einsatzbereit sind. Wird bei der integrierten Leitstelle des DRK ein Notruf über die Nummer 112 abgesetzt, werden die Helfer vor Ort mit alarmiert. Binnen kürzester Zeit kann Erste Hilfe geleistet werden. Philipp Kiefer: „Wir fahren mit unseren privaten Autos zu den Einsätzen und sind mit einem Funkmeldeempfänger ausgestattet.“ In Todtmoos sind einige First Responder bereits im Rettungsdienst oder in der Bergwacht tätig. Mehr als 85 Prozent der Einsätze konnten von den Ersthelfern erfüllt werden. Im Jahr 2023 wurden die Todtmooser „Helfer vor Ort“ bereits zu 39 Einsätzen gerufen. Der Schwerpunkt lag hier bei bewusstlosen Personen oder die Hilfe bei Verkehrsunfällen. Wertvolle Hilfe bei der Wiederbelebung leistet ein Defibrillator; die Geräte sind auch von Laien leicht zu bedienen und befinden sich mittlerweile in allen Gemeinden. Eine Besonderheit der Einsätze in Todtmoos hebt Philipp Kiefer hervor: „Im Sommer häufen sich bei uns Verkehrsunfälle mit Motorradfahrern.“ Die First Responder gibt es in Todtmoos seit knapp 20 Jahren.

 In Herrischried besteht die First Responder Gruppe aus zehn Mitgliedern; fünf von ihnen arbeiten hauptberuflich im Rettungsdienst, erklärt Bernhard Dannenberger, der Leiter der Gruppe. Im Jahr 2023 wurden die Helfer vor Ort bereits zu 53 Einsätzen gerufen, davon fünf Reanimationen. Nach Angaben Dannenbergers sind die Einsätze in Herrischried vielfältig. Ski- und Mountainbikeunfälle, Unfälle beim Eislaufen, Arbeitsunfälle und Herzinfarkt sind nur ein Teil der Ereignisse, bei denen schnelle Hilfe gefragt ist. Der DRK Ortsverein Herrischried gründete die First Responder Einheit im Jahr 2005.
 

Die First Responder Gruppe in Rickenbach wurde 2002 gegründet. Aktuell sind 20 Mitglieder des DRK Ortsvereins Rickenbach als Helfer vor Ort tätig und rund um die Uhr alarmierbar. Seit 2021 sind die First Responder zusätzlich für die Bad Säckinger Stadtteile Harpolingen und Rippolingen zuständig. Rund 100 Mal werden die Ehrenamtlichen jährlich alarmiert, Tendenz steigend.

In Görwihl gibt es aktuell elf First Responder. Verantwortlich für die Gruppe vor Ort ist Melanie Biehler. Der nächste Rettungswagen für den Hotzenwald und Todtmoos ist in Segeten stationiert. Die Görwihler Helfer vor Ort decken bei Notfällen zusätzlich einen Teil der Gemeinde Dachsberg mit ab.

Fabian Rathke ist seit 2021 Leiter der First Responder beim DRK-Kreisverband Säckingen und für alle sieben Gruppen im Gebiet des Kreisverbandes zuständig. Er erklärt: „Finanziert werden die Gruppen ausschließlich durch Spenden aus der Bevölkerung. Jede Einsatzkraft erhält eine vorgeschriebene, persönliche Schutzausrüstung sowie einen Einsatzrucksack und eventuell einen Defibrillator.“ Die First Responder müssen sich jährlich fort- und weiterbilden. „Wir sind die schnelle Hilfe vor Ort, die innerhalb weniger Minuten vor Ort sein kann, um die Zeit zu überbrücken, bis der Rettungsdienst da ist“. Dies sei insbesondere in Gegenden wie auf dem Hotzenwald und in Todtmoos wichtig, wo die Wege oft lang sind. Rathke macht auf die topographisch schwierige Lage aufmerksam, die der nächste freie Rettungswagen bei einer möglicherweise längeren Anfahrt hat.

Das sagen die Bürgermeister

  • Dietmar Zäpernick, Bürgermeister von Rickenbach: „Es ist ein großes Glück und ein Segen, dass wir bei uns so engagierte Menschen haben, die diese wichtige Aufgabe übernehmen. Ich bin sowohl als Bürgermeister und als Vorsitzender des DRK Rickenbach sehr stolz auf diese Mannschaft, auf die wir uns jederzeit verlassen können. Wer jemals in Not war, weiß um die Wichtigkeit der First Responder.“
  • Mike Biehler, Bürgermeister von Görwihl: „Gerade wenn die Rettungswagen einen weiteren Anfahrtsweg haben, etwa aus Waldshut oder Bad Säckingen, ist es hilfreich, wenn First Responder
    bereits vor Ort sind. Sie sind eine wichtige Ergänzung zum Rettungsdienst. Gerade im ländlichen Raum, wo nicht immer innerhalb der Hilfsfrist ein
    Notarzt vor Ort sein kann, können First Responder unterstützend tätig sein.“
  • Christian Dröse, Bürgermeister von Herrischried zur Existenz der First Responder:“ Ich bin sehr froh und dankbar für die Arbeit der First Responder Gruppe. Sie sind ein sehr wichtiger Bestandteil der Rettungskette. Von meiner Seite aus ein ganz großes Dankeschön für diesen überragenden Einsatz für die Allgemeinheit“.
  • Marcel Schneider, Bürgermeister von Todtmoos:“ Ich bin froh und dankbar dafür, das wir unsere First Responder haben. Das ist für uns ein ganz wichtiges Engagement.“

Der DRK-Kreisverband Säckingen ergänzt: 

In Wehr und Öflingen sind ebenfalls DRK-Einsatzkräfte des DRK-Ortsvereins Wehr als First Responder aktiv und ausgebildet, in Murg mit seinen Ortsteilen arbeiten DRKler und die Einsatzkräfte der Feuerwehr Murg und Laufenburg eng zusammen.