Notfallsanitäter
Notfallsanitäter
Der Notfallsanitäter versorgt eigenverantwortlich lebensbedrohlich Verletzte oder erkrankte Patienten bis zum Eintreffen des Notarztes. Er übernimmt in dieser Zeit oft auch invasive Maßnahmen, wie das Legen von venösen Zugängen und das Verabreichen von Medikamenten. Nach Eintreffen des Notarztes wird er als Assistent des Arztes tätig. Die Tätigkeit im Rettungsdienst ist mit direktem Körperkontakt verbunden. Sie beinhaltet den Umgang mit Körperausscheidungen und den Anblick von schwerstverletzten Patienten. Sowohl bei Geburten außerhalb der Klinik als auch bei der Betreuung von sterbenden Patienten ist der Notfallsanitäter ein kompetenter Helfer. Die abwechslungsreiche Tätigkeit erfordert eine hohe physische und psychische Belastbarkeit und bringt gleichermaßen ein hohes Maß an Zufriedenheit und Selbstbestätigung mit sich.
In der Ausbildung zum Notfallsanitäter wechseln sich theoretische und praktische Ausbildung an der Schule und Praktika an einer Lehrrettungswache und in der Klinik ab. Ausbildungsträger sind die DRK-Kreisverbände, die auch Ansprechpartner für Bewerbungen sind.
Voraussetzungen
- Gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufes
- Mittlerer Bildungsabschluss oder gleichwertige, abgeschlossene Schulbildung oder Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung von mindestens zweijähriger Dauer
Verdienst
- Ausbildungsvergütung zwischen 800,- € und 1.100,- € pro Monat
- Kostenloses Bereitstellen von Ausbildungsmitteln einschließlich Fachbücher und für die Ausbildung notwendigen Instrumente
- Ggf. Übernachtungs- und Verpflegungskosten für die schulischen Anteile an einer staatlich anerkannten Berufsfachschule
Ausbildungsinhalte
Die Ausbildung umfasst folgende Lernfelder:
- Das Tätigkeitsfeld Rettungsdienst erkunden und berufliches Selbstverständnis entwickeln
- Lebensbedrohliche Zustände erkennen und bewerten sowie einfache lebensrettende Maßnahmen durchführen
- Die Einsatzbereitschaft unterschiedlicher Rettungsmittel herstellen und erhalten
- Einen Krankentransport durchführen
- Bei Notfalleinsätzen assistieren und erweiterte notfallmedizinische Maßnahmen durchführen
- Patienten, Angehörige, Kollegen und Dritte unterstützen und beraten
- Einen Notfalleinsatz selbstständig planen, durchführen und bewerten
- Spezielle Einsatzsituationen selbständig planen, durchführen und bewerten
- In komplexen fachdienstübergreifenden Einsatzlagen selbständig arbeiten
- Im beruflichen Umfeld agieren und sich entwickeln
Einsatzgebiete
Rund um die Uhr an 365 Tagen sind Notfallsanitäter überall im Land im Einsatz, um Menschen in Not zu helfen. Schichtarbeit und nicht vorhersehbare Arbeitsaufgaben gehören zum Alltag im Rettungsdienst. Schichtdienst bedeutet auch, ab und zu mal frei unter der Woche und Zulagen für Nachschicht und das Arbeiten am Wochenende.
Praxisanleiter
Praxisanleiter
Praxisanleiter sind für die theoretische und praktische Ausbildung von Praktikanten zum Rettungshelfer oder zum Rettungssanitäter und der Auszubildenden zum Notfallsanitäter an der Lehrrettungswache bzw. in der Leitstelle verantwortlich. Sie sind damit ein wesentlicher Bestandteil der Qualität in der Rettungsdienstausbildung im Deutschen Roten Kreuz.
Der Umfang der Ausbildung zum Praxisanleiter ist in der NotSanAPrV vorgegeben. Die Ausbildung umfasst 200 Stunden. Voraussetzung für die Tätigkeit als Praxisanleiter ist eine Qualifikation als Notfallsanitäter und eine mindestens zweijährige Berufserfahrung. Lehrrettungsassistenten können nach ihrer Qualifizierung zum Notfallsanitäter durch den Besuch eines Ergänzungsseminars die Anerkennung zum Praxisanleiter erhalten.