Text und Bild: Ralph Fautz, Südkurier, abgerufen am 28.10.2024
„Bisher mussten wir keinen Rettungswagen von der Notfallrettung abmelden, weil wir ihn nicht besetzen konnten. Aber im nächsten Jahr wird es eng“, erklärte Horst Schwarz, Geschäftsführer des Rettungsdienstes, am Donnerstag in der Hauptversammlung des DRK Säckingen. Von rund 30 Notfallsanitätern würden fünf weggehen, was der normale Lauf der Dinge sei. Allerdings könnten die Abgänge erst mal nicht vollständig kompensiert werden, wenngleich einige Sanitäter in Ausbildung seien.
Für einen Um- oder Neubau der Rettungswache fehlt derzeit Geld
Für den Um- oder Neubau der Rettungswache, so Schwarz, fehle erst einmal das Geld: „Weder Bund noch Land stellen ausreichend Mittel zur Verfügung“. Er bilanzierte, dass die Personalkosten und Lohnnebenkosten einen bedeutenden Teil des Budgets ausmachten. Finanziell steht der Kreisverband aber gut da und konnte Rückstellungen bilden. Einstimmig genehmigten die Stimmberechtigten den Wirtschaftsplan für 2023.
„Die Erste Hilfe muss in die Schulen. Sie ist kinderleicht!“
Es gibt auch immer weniger ausgebildete Ersthelfer. Die Rettungskette funktioniere nicht mehr, Menschen hätten zunehmend Angst vor lebensrettenden Sofortmaßnahmen, zeigten Desinteresse oder wüssten schlicht nicht mehr, wie die Herz-Druck-Massage funktioniert, sagte Fabian Rathke. „Die Erste Hilfe muss in die Schulen. Sie ist kinderleicht!“
21 Sanitäter und 23 Feuerwehrleute wurden zu Ersthelfern ausgebildet
Die Antwort des DRK Bad Säckingen auf dieses Problem kann sich sehen lassen: 21 neue Sanitäter und 23 Feuerwehrleute konnten im vergangenen Jahr zu Ersthelfern ausgebildet werden. Sie übernehmen wichtige Aufgaben bis zum Eintreffen von Rettungswagen und Notarzt und retten dadurch Leben. Ein weiterer Baustein sei, so Rathke, das Pilotprojekt „Region der Lebensretter“. Sie sind ehrenamtlich und nicht wohnortgebunden im Einsatz. In der Trompeterstadt seien mittlerweile 90 von ihnen registriert.
Bei den Schülertransporten stiegen die Zahlen bereits das vierte Jahr in Folge, bilanzierte Bernhard Ücker, Leiter des Fahrdienstes. 2500 Kilometer kämen bei den 40 Touren täglich zusammen. Bei diesen Dimensionen müssten pro Jahr drei Fahrzeuge aus dem Fuhrpark, der inzwischen 18 Fahrzeuge umfasst, erneuert werden. Hinzu kämen Rollstuhlfahrten und Transporte mobilitätseingeschränkter Personen. „Wir haben gut zu tun“, sagte Ücker.
Von 80.000 Einwohnern nehmen 1000 am Hausnotruf teil
Peter Hofmeister, Vorsitzender des Kreisverbandes, verzeichnete eine gestiegene Nachfrage beim privaten Hausnotruf. Er deutete Modernisierungen, vor allem beim mobilen Hausnotruf, an. Mit Videoübertragung soll das Angebot besser, die Hilfe zielgerichteter werden. Von den 80.000 Einwohnern im Gebiet des Kreisverbandes nähmen inzwischen rund 1000 am Hausnotruf teil.
Bei 24 Blutspendeterminen wurden 3972 Spenden geleistet
Bei der Sozialarbeit stechen die Seniorengymnastik und die Kleiderkammern hervor. In letzteren hätten elf Ehrenamtliche 500 Stunden geleistet und dabei knapp zehn Tonnen Kleidung an 379 Personen ausgegeben, so Schwarz. Die Rettungshundestaffel mit ihren 20 Hundeführern absolvierten neben einem Training im Europapark 23 Einsätze im vergangenen Jahr. Bei den 24 Blutspendeterminen konnte die Zahl der Spenden von 3380 auf 3972 im letzten Jahr erhöht werden. Beim Jugendrotkreuz leisteten 80 Mitglieder 6400 Stunden Ehrenamt.
In die Kreisbereitschaftsleitung wurden einstimmig Jean-Pierre Salomo und Daniel Kohler gewählt. Yve Feulner von der Rettungshundestaffel bekam den Rot-Kreuz-Preis. Darüber hinaus gab es zahlreiche Ehrungen im Rettungsdienst: Bereits fünf Jahre dabei sind Anna Schmidt, Fabienne Schmickler, Ralf Gersbach, Oliver Bode und Melanie Biehler. Weitere Geehrte waren Eva Kögel (15 Jahre), Jonathan Rossol (20), Christian Krause und Wolfgang Mottl (25), sowie Stefan Benz und Horst Schwarz (30).